Die Sterne Kosovas e.V ist ein eingetragener Verein, der internationale Gesinnung, Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und die Völkerverständigungsgedanken fördert. Wir legen sehr viel Wert auf kulturellen Austausch zwischen mehreren Kulturen.
2019 - 109 Jahre Heilige Mutter Teresa
Mutter Teresa *1910 - †1997
WER WAR GONXHE BOJAXHIU?
Sie war die Tochter von Kole Bojaxhiu, der aus Prizern stammte, und von der Mutter Drane Bojaxhiu, geborene Bernaj, aus dem Dorf Novoselle, Landkreis Gjakove in Kosova. Vor allem ist sie die Thochter eines Volkes, des seit fast 2000 Jahren dem Christentum angehört. Sie wuchs in der Tradition und kulturellen Umgebung des albanischen Volks auf.
Oslo, 10.12.1979
„Der Geburt nach bin ich Albanerin, der Staatsangehörigkeit nach Inderin, ich bin eine katholische Schwester. Durch meine Mission gehöre ich der ganzen Welt, aber mein Herz gehört nur Jesus.“ Mutter Teresa (GONXHE BOJAXHIU)
Weiter Informationen über Mutter Theresa und Ihre Biographie finden Sie hier.
Kunst trifft Musik
Wochenzeitung Emmendinger Tor Ausgabe 39, 29.09.21, Titelseite
Neue Mitglieder aufgenommen
Wochenzeitung Emmendinger Tor Ausgabe 39, 29.09.21, Themenbereich "Rückblick"
EMMENDINGEN. Nach einem Festakt zur Feier des zehnjährigen Bestehens am vergangenen Sonntag luden die Sterne Kosovas am Mittwoch auch zur Eröffnung einer Ausstellung im Rathaus-Foyer ein. Der Verein nutzte die Veranstaltung, um an seine Geschichte zu erinnern – und sich für die gute Zusammenarbeit mit den Emmendingern zu bedanken. "Die Ausstellung bietet einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten des Vereins. Der Verein leistet seit vielen Jahren wertvolle Arbeit für die Integration und bereichert das kulturelle Leben der Stadt", erklärte OB-Stellvertreter Thomas Fechner. Er leiste einen wertvollen Beitrag zur interkulturellen Zusammenarbeit, betonte Fechner. Auch Landrat Hanno Hurth erklärte, dass die Sterne Kosovas aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken seien. "Der Verein bietet seinen Mitgliedern Heimat in einem zunächst fremden Land. Er leistet Hilfestellung und integriert", betonte Hurth. Integration bedeute jedoch nicht gleichzeitig Assimilation – und es sei auch wichtig, die kosovo-albanische Kultur zu bewahren.
Wie Blerim Canaj, der Konsul der Republik Kosovo in Stuttgart, deutlich machte, funktioniere Integration nicht ohne Akzeptanz. Daher sei es, wichtig Brücken zu bauen, zwischen den Kosovaren und den Deutschen. "Kleine Völker können von großen lernen. Das ist immer ein Geben und ein Nehmen", sagte er. Er beglückwünschte den Verein ebenfalls zu dessen hervorragender Arbeit. "Machen sie weiter so", wandte er sich an Tahir Shabani, den Vorsitzenden.
Das Interesse an der Ausstellung war groß und das Foyer des Rathauses gut gefüllt. Die Ausstellung, die noch bis zum 4. Januar während der Rathaus-Öffnungszeiten im Foyer zu sehen sein wird, erzählt die Geschichte des Vereins in den vergangenen zehn Jahren anhand von Zeitungsartikeln, Bildern und einer Karte. So wird eindrücklich dargestellt, wie viele Veranstaltungen und Feste die Sterne Kosovas seit 2008 in Emmendingen auf die Beine gestellt und wie sie das kulturelle Stadtleben bereichert haben.
Der Verein organisierte interkulturelle Frühstücke, Unabhängigkeitsfeiern, Ausstellungen, ein interkulturelles Frauen- und Mädchenfußballturnier, einen Besuch beim Papst, beteiligte sich am Europafest, an der interkulturellen Woche und an der Stadtputzete oder lud albanische Polizeibeamte zum Erfahrungsaustausch mit deutschen Kollegen nach Emmendingen ein.
Das Programm wurde musikalisch umrahmt von Albert Ibrahimaj (Gitarre) und Kushtim Gashi (Klavier). Die Kindergruppe der Sterne Kosovas zeigte unter der Leitung von Mustafe Shabani außerdem die Geschichte des Vereins in einem kurzen Musical-Theater. Im Theaterstück präsentierten die Beteiligten die vergangenen zehn Jahre in zehn Minuten. "Alles was wir dort verloren haben, haben wir hier gefunden", sagte Mustafe Shabani im Theaterstück. "Ich bin ein Stern", diesen Satz wiederholte jedes der beteiligten Kinder, als es die Bühne betrat. "Wir sind in Deutschland geboren, wir sind die Sterne Europas", erklärten die Kinder einstimmig und ernteten dafür viel Applaus.
Vesa Shala von der Kindergruppe trug ein selbstgeschriebenes Gedicht vor, das zeigte, wie sehr sie sich mit Deutschland verbunden fühlt. Erza Gashi sang das hoffnungsvolle Lied "Märchen schreibt die Zeit" aus dem Film "Die Schöne und das Biest". "Heute sind wir froh, dass wir einen Beitrag zum harmonischen Miteinander in unserem Emmendingen leisten können. Wir sind diesem wunderbaren Land für ewig dankbar, dass wir hier leben dürfen", schloss Tahir Shabani. Nach der Ausstellungseröffnung lud der Verein die Besucher bei einem Umtrunk zu selbstzubereiteten Speisen aus der Heimat oder zu einem Stück der Geburtstagstorte ein.
Paragraph. Zur BeEMMENDINGEN. Sein Akzent fällt sofort auf, wenn er mal wieder in seiner alten Heimat unterwegs ist. "Ich nenne ein Beispiel", sagt Tahir Shabani. "Wir sagen: Euro. Die sagen: E-urro. Die merken sofort, dass ich aus Deutschland komme." Shabani lacht. Er war 22, als er den Kosovo verließ, jetzt ist er 51 Jahre alt, er hat einen deutschen Pass und war schon als Wahlhelfer im Einsatz. Er hat auch einen Verein gegründet – "Die Sterne Kosovas" werden jetzt zehn Jahre alt.
Tahir Shabani setzt sich an den Wohnzimmertisch und klappt sein Notebook auf. Er öffnet die Webseite des Vereins und scrollt durch eine Liste mit Zeitungsartikeln, erzählt von Fußballturnieren, Ausstellungen, Tanzvorführungen und Unabhängigkeitsfeiern – "Die Sterne Kosovas" sind eine Mischung aus Interessenvertretung und Kulturverein. "Als ich hierher kam", sagt Shabani, "gab es noch keinen Verein von albanischen Kosovaren. Und jetzt kennt uns jeder."
Er kam als Flüchtling Anfang der 90er Jahre. "Ich war Student der Elektrotechnik im siebten Semester. Uns Albanern wurde verboten, in der Uni zu studieren, als der Kosovo von den Serben besetzt wurde. Wir wurden verfolgt, man konnte es nicht mehr aushalten." Er lebte zunächst im niedersächsischen Papenburg, im Jahr 1998 verschlug es ihn und seine Frau nach Emmendingen – hier wohnen jetzt auch zwei seiner Brüder. "Wir sind eingebürgert", sagt er.
Am 17. Februar 2008 erklärte Kosovo seine Unabhängigkeit, im Dezember gründete Shabani mit einigen Mitstreitern seinen Verein – der hatte kurz darauf schon 100 Mitglieder. "Wir möchten einen Kulturaustausch mit den Deutschen, aber auch mit den Menschen in den Nachbarländern des Kosovo fördern", erzählte er damals in einem BZ-Interview.
Im Jahr 2013 erklärte Shabani, dass er kürzer treten wolle – und dass er gerne eine Frau oder einen Jugendlichen als Nachfolger hätte. Tatsächlich übernahm ein junges Team das Ruder bei "Die Sterne Kosovas". Nach einiger Zeit kam es zu Diskussionen um die Ausrichtung des Vereins, wie er erzählt, einige Mitglieder traten aus. "Ohne eine Krisensitzung", sagt Shabani, "hätten wir es nicht geschafft, unser Zehnjähriges zu feiern." Jetzt ist der Gründer wieder der Vorsitzende des Vereins, der laut Shabani rund 120 aktive und passive Mitglieder hat.
Der 51-Jährige will das Jubiläum groß feiern. Bei einem deutsch-albanischen Kulturprogramm am Sonntag in der Emmendinger Fritz-Boehle-Halle sollen nicht nur kosovarische Tanzgruppen auftreten und der albanische Sänger Malesori samt Band Fitim Kastrati, sondern auch die Big-Band der Emmendinger Markgrafen-Realschule und die Line Dance Stompers aus Mundingen, unter anderem. Der Eintritt ist frei – "Alle sind herzlich willkommen!", heißt es in der Einladung. Ab Mitte kommender Woche soll dann eine Ausstellung im Emmendinger Rathausfoyer die Geschichte des Vereins Revue passieren lassen, zur feierlichen Eröffnung hat sich laut Shabani auch der Konsul der Republik Kosovo angemeldet.
Als Tahir Shabani nach Deutschland kam, erzählt er, hätte er nie gedacht, dass es für immer sein würde. "Ich habe geglaubt, dass nach drei, vier, sechs Monaten die serbische Besatzung aufhört", sagt er. Doch es dauerte. Und als der Kosovo zuerst befreit wurde und später unabhängig, hatte er schon Wurzeln geschlagen – und Kinder, die zwar albanische Namen haben, aber besser Deutsch sprechen. "Früher war die Regel: Wer gestorben ist, wurde mit dem Flugzeug nach Kosovo geflogen", erzählt er. "Das ändert sich gerade. Ich habe auch zu meiner Familie gesagt: Wenn ich sterbe, will ich hier begraben werden – in Deutschland."
Termine: Fest in der Fritz-Boehle-Halle: Sonntag, 2. Dezember, 14 bis 17 Uhr. Ausstellungseröffnung im Rathausfoyer: Mittwoch, 5. Dezember, 17.30 Uhr.
Der Verein Die Sterne Kosovas e.V. drückt seine tiefe Betroffenheit über den gestrigen Vorfall in München aus und trauert um die Opfer. "Wir sind mit unseren Gedanken bei den Familjen und Freunden der Opfer."
Berichtserstattung Tag der Deutschen Einheit 03.10.2014 im Kosovo Sender RTK (KultArt) Expozite me 03.10.2014 ne Emmendingen te Gjermanise, per diten e bashkimit te Gjermanise "Yjet e Kosoves" e.V, Mal Myrtaj edhe Sparkasse Emmendingen
„Die Sterne Kosovas“ e.V in Berlin Veröffentlicht am Mittwoch, 19. Februar 2014 21:00 Peter Weiß vermittelte Teilnahme am Botschafterempfang
Beim Empfang zum 6. Jahrestag der Unabhängigkeit des Kosovo in Berlin war auch eine Delegation des Vereins „Die Sterne Kosovas e.V.“ aus Emmendingen mit dabei. Auf Vermittlung des Bundestagsabgeordneten Peter Weiß konnten Tahir Shabani, Brahim Shabani und Zyhraje Krasniqi an der Veranstaltung in der Bundeshauptstadt teilnehmen, zu der Botschafter Skender Xhakaliu eingeladen hatte. Der Botschafter würdigte dabei auch das große Engagement der in Deutschland lebenden Kosovaren, die ihre alte Heimat nicht unbeträchtlich finanziell unterstützen. Der Verein „Die Sterne Kosovas e.V.“ in Emmendingen gilt als ein besonders aktives und gelungenes Beispiel der Integrationsarbeit. In einem Interview mit dem kosovarischen Fernsehen am Rande des Empfangs konnte Bundestagsabgeordneter Peter Weiß über die Zusammenarbeit mit dem Verein in Emmendingen berichten. Für die kleine Delegation der Sterne Kosovas gab der Botschafterempfang Gelegenheit mit zahlreichen Parlamentariern, Journalisten und Diplomaten ins Gespräch zu kommen.
Gäste aus Emmendingen beim Empfang zum 6. Jahrestag der Unabhängigkeit des Kosovo. Vor der deutschen und kosovarischen Flagge stehen (v.l.n.r.: Tahir Shabani, Zyhraje Krasniqi, Botschafter Skender Xhakaliu, Bundestagsabgeordneter Peter Weiß und Brahim Shabani. Aufnahme: Kiesewetter
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Bürgermeister Ernst Schilling begrüßte Skender Xhakaliu im Rathaus in Herbolzheim. Foto: Ilona Hüge, Christl Hülter-Hassler
Mit einem Eintrag in das Gästebuch der WG Königschaffhausen-Kiechlinsbergen bedankte sich der Botschafter für die Gastfreundschaft.Foto: Christa Hülter-Hassler
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ENDINGEN/HERBOLZHEIM. Skender Xhakaliu, Botschafter der Republik Kosovo in Deutschland, war am Wochenende auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Weiß in Endingen und Herbolzheim zu Gast, um Kontakt mit Bürgermeistern und Betrieben aufzunehmen und über das Thema Integration zu sprechen.
Auf seiner Stippvisite im Kreis Emmendingen in einem Weinerzeugungsbetrieb am Kaiserstuhl empfangen werden zu dürfen, war der ausdrückliche Wunsch von Skender Xhakaliu. 350 000 Kosovaren leben in Deutschland, sehr viele davon in Baden-Württemberg. "Es ist sehr wichtig, dass Kommunen die Integration unserer Landsleute unterstützen", so Xhakaliu, der sich bei Bürgermeister Hans-Joachim Schwarz für die Bereitstellung von Räumen für Sprachunterricht und die Hilfestellung der Stadt Endingen bei der Eingliederung bedankte.
In der Winzergenossenschaft Königschaffhausen-Kiechlinsbergen zeigte sich der Botschafter beeindruckt von den Strukturen des Betriebes. Die Erläuterungen von Geschäftsführer Günter Zimmermann nahm er sehr interessiert, aber mit kaum verborgener Wehmut zur Kenntnis: "Auch wir haben unsere Keller voll mit gutem Wein. Aber leider können wir ihn in der EU nicht verkaufen." Das sei umso bedauerlicher, angesichts der Tatsache, dass sich die Erzeugerbetriebe im Kosovo seit fünf Jahren im Privatisierungsprozess befänden.
Zu schauen, wie es die Baden-Württemberger machen in den Genossenschaften oder in den Rathäusern und davon zu lernen – darin sieht der Botschafter ein Sprungbrett für viele Initiativen, die sein Land weiter bringen. Die in Deutschland immigrierten Mitbürger würden einen wesentlichen Teil dazu beitragen.
Dass die Integration in der Region gut funktioniere, sei nicht zuletzt dem Verein "Die Sterne Kosovas" zu verdanken, der vor fünf Jahren von Tahari Shabani aus Emmendingen gegründet wurde und den jetzt sein Sohn Arianit führt. "Es ist wichtig, die Frauen aus der Isolation zu holen,", bestätigte der erst 18-jährige Abiturient in Königschaffhausen den Vorstoß von Bürgermeister Schwarz. In ihrem Herkunftsland gäben beispielsweise immer noch die Männer den Ton an. Umso schöner sei es zu erleben, dass die Angebote des Vereins Früchte tragen: "Immer mehr Frauen und Kinder engagieren sich darin, sie lernen die deutsche Sprache, besuchen weiterführende Schulen oder machen den Führerschein". Diese Öffnung nach außen sei der Schlüssel zu einem guten Zusammenleben von Deutschen mit und ohne Migrationshintergrund. Die Haltung der Stadt Endingen habe viel dazu beigetragen, dass sich die in der Kaiserstuhlgemeinde lebenden Kosovaren gut integrieren konnten, lobte der Botschafter. Die anwesenden Familien bestätigen diese Einschätzung kopfnickend. Der respektvolle Umgang miteinander zeige sich in Kleinigkeiten, so der Bürgermeister: "Wir versuchen beispielsweise beim Schulessen, immer auch eine Alternative ohne Schweinefleisch anzubieten."
In Herbolzheim stellte Bürgermeister Ernst Schilling die Stadt, Botschafter Skender Xhakaliu sein noch junges Land vor. Die Grundwasserversorgung, die Kanalisation und die Infrastruktur, das seien Projekte, bei denen der Kosovo Hilfe von Experten brauche, sagte er. Auch Partnerstädte seien ein wichtiges Thema. Bürgermeister Schilling bot Unterstützung an: Wenn Leute aus dem Kosovo in Herbolzheims Stadtverwaltung vier Wochen auf dem Bauamt Einblicke gewinnen oder sich zum Hochwasserschutz informieren wollen, "das ist überhaupt kein Problem, dieses Angebot steht", sagte Schilling.
Skender Xhakaliu zeigt sich beeindruckt von Waldkirch / Der Botschafter der Republik Kosovo trug sich ins Goldene Buch ein.
Botschafter Skender Xhakaliu(links), OB Richard Leibinger, CDU-Bundesabgeordneter Peter Weiß und gründer des Vereins Die Sterne-Kosovas e.V Tahir Shabani. Foto: Detlef Berger
Botschafter Skender Xhakaliu trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Waldkirch ein. Oberbürgermeister Richard Leibinger schaut zu. Foto: Zahn
WALDKIRCH. Auf Initiative des Vereins "Die Sterne Kosovas" und dessen Vorsitzendem Arianit Shabani besuchte der Botschafter der Republik Kosovo, Skender Xhakaliu, diese Woche Bürger- und Oberbürgermeister der Gemeinden im Landkreis Emmendingen, in denen viele Kosovo-Albaner leben.
Xhakaliu ist es ein Anliegen, auf kommunaler Ebene Kontakte zwischen Gemeinden auf- und auszubauen, damit von gegenseitigen Erfahrungen gelernt werden kann. Oberbürgermeister Richard Leibinger hält es für wichtig, dass Erfahrungen ausgetauscht werden. "Man sollte nie so arrogant sein und sagen, wir machen etwas besser." Das gelte besonders für die Bereiche Kinder und Jugendliche sowie Stadtsanierung und Stadtentwicklung.
Leibinger stellte Xhakaliu im Bürgersaal des Rathauses Waldkirch vor und sprach dabei besonders die Themen Bildung, Arbeits- und Jugendarbeitslosigkeit sowie Stadtentwicklung an. Waldkirch habe 21 000 Einwohner bei 8000 Arbeitsplätzen. Die Stadt könne alle schulischen Einrichtungen von der Primar- und Förderschule bis zum Gymnasium und zur Berufsschule sowie eine Schule für Seh- und Mehrfachbehinderte vorweisen. Leibinger ging dabei auch auf die Entwicklung der Ganztagsangebote ein sowie auf gemeinsame Projekte zwischen den Förderschulen und der Sehbehindertenschule mit den anderen Schulen im Sinne einer inklusiven Betreuung.
Insgesamt seien in den vergangenen 14 Jahren 35 Millionen Euro in Waldkirch in schulische Gebäude investiert worden. Leibinger wies auch auf die vielen Vereine hin, die sich ebenfalls in der Jugendarbeit engagieren. Elztal habe die komfortable Situation einer niedrigen Arbeitslosenquote von unter drei Prozent. Dazu habe auch der Wabe-Verein beigetragen, der sich zum Ziel gesetzt hat, Konzepte zu entwickeln, mit denen Arbeitslose, vor allem junge Menschen in Ausbildung und in Arbeit gebracht werden. Unternehmen und Betriebe unterstützen dieses Ziel. Wegen der knappen Flächen in Waldkirch wurden innerstädtisch Baulücken entwickelt und Stadtsanierung betrieben. Leibinger erläuterte dem Botschafter auch, dass Waldkirch Mitglied der Internationalen Vereinigung der lebenswerten Städte (Cittàslow) ist. Da es das Zeitbudget des Botschafters zuließ, organisierte Leibinger auf die Schnelle noch einen Besuch im Elztalmuseum.
Botschafter Skender Xhakaliu besucht zum zweiten Mal die Region, informierte der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß, der Xhakaliu in den Landkreis eingeladen hatte. Mit dem Verein "Die Sterne Kosovas" habe der Landkreis einen Verein, der sich stark für die Integration der hier lebenden Kosovo-Albaner einsetzt. In Waldkirch gibt es seit einigen Jahren Albanisch-Unterricht für Kinder und eine Folkloregruppe.
Xhakaliu dankte Leibinger für die Informationen. Seit fünf Jahren werde die Republik Kosovo wieder aufgebaut. Dafür sei die Kommunalpolitik sehr wichtig. Er freue sich auf eine Zusammenarbeit und versprach: "Wir wollen in Kontakt bleiben." Damit der Wiederaufbau gelingt, sucht Xhakaliu Partnerstädte für kosovarische Gemeinden. "Wir wollen Partner finden, die den Wiederaufbau unterstützen." Die Bevölkerung Kosovos habe ein niedriges Durchschnittsalter, deshalb werden viele Arbeitsplätzegebraucht. Die Arbeitslosenquote bei den jungen Menschen betrage etwa 25 bis 30 Prozent. Deshalb sei geplant, in die Bildung und Berufsausbildung zu investieren und neue Schulen zu bauen. Xhakaliu kündigte an, auch mit der Sehbehindertenschule in Kontakt treten zu wollen, um Erfahrungen auszutauschen.
"Wir haben hier viel Wärme erlebt" Seit fünf Jahren engagiert sich der Verein "Die Sterne Kosovas" für die Integration, jetzt tritt sein Gründer Tahir Shabani ab.
EMMENDINGEN. Sein Wahlspruch? Tahir Shabani muss nicht lange überlegen: "Kleine Dinge mit großer Liebe tun", dieser Satz von Mutter Teresa steht für sein Engagement und für das seines Vereins "Die Sterne Kosovas", den der Kosovo-Albaner vor fünf Jahren mitbegründet hat, um die Integration seiner im Bürgerkrieg des damaligen Jugoslawien emigrierten Landsleute voranzubringen. Am Sonntag tritt dessen Vorsitzender zurück ins zweite Glied. Ein neuer Vereinschef muss gefunden werden und Shabani wünscht sich eine Frau oder einen Jugendlichen als Nachfolger. "Die Zeit ist dafür reif", meint er.
Er ist stolz auf das Erreichte: Tahir Shabani mit einer Auswahl des großen Presseechos auf die Aktivitäten des Vereins. Foto: Gerhard Walser
Im knapp 60 Mitglieder zählenden Verein stellen die Frauen mit 45 die stärkste Gruppe und Frauen sind auch die aktivsten – "sie haben sich in der Vergangenheit am meisten engagiert", sagt Tahir Shabani. Drei Frauen und zwei Männer arbeiten im derzeitigen Vorstand. "Der Balkan ist eher patriarchalisch geprägt, da ist das schon etwas Besonderes", so der Vorsitzende. Doch Frauen- und Jugendarbeit war von vorneherein ein Schwerpunkt der "Sterne Kosovas" – auch um die Traumatisierung der Kriegszeit zu überwinden – "das zahlt sich nun aus". Tahir Shabani ist stolz, dass viele seiner Landsfrauen inzwischen auch auf dem Arbeitsmarkt Fuß gefasst haben. Sie arbeiten als Altenpflegerin, Hauswirtschafterin, im Einzelhandel oder besuchen sogar nach Feierabend das Abendgymnasium, um später zu studieren.
Shabani sieht das als Erfolg der Integrationsbemühungen. "Das starke Netz an Unterstützern hat uns dabei sehr geholfen", blickt der 46-Jährige dankbar zurück und nennt die Stadtverwaltung, den Jugendmigrationsdienst der Caritas, Rotes Kreuz, Diakonie, Polizei, die Kirchen und die Schulen, aber auch viele einfache Bürger der Stadt: "Wir sind mit offenen Herzen und Armen empfangen worden und haben hier viel Wärme erfahren" , sagt er im Rückblick.
Gerne erinnert sich der scheidende Vorsitzende an die vielen Veranstaltungen, die gerade in der Zeit des Bürgerkriegs die Völkerverständigung voranbrachten. Die rund 700 Kosovaren im Landkreis pflegten dabei auch stets die eigene Kultur mit Tanz oder Theater. Interkulturelle Frühstücke, internationale Fußballturniere, zuletzt im Dezember eine Kunstausstellung zur Feier der 100-jährigen Unabhängigkeit Albaniens – vielfältig war die Vereinsarbeit in den vergangenen fünf Jahren. Für die "Brückenbauer" und deren "Lokomotive" (Landrat Hanno Hurth) gab es reichlich Lob von offizieller Seite für die erfolgreiche Integrationsarbeit. Bundespräsident Johannes Gauck würdigte das Kunstprojekt des Vereins mit einem persönlichen Brief. Und selbst die Wissenschaft interessiert sich mittlerweile für das gelungene Emmendinger Projekt. Eine Forschungsarbeit an der Universität Regensburg widmet sich im Fachbereich Kulturwissenschaften der "Ethnizität als Konstrukt am Beispiel Tahir Shabanis, einem Kosovo-Albaner in Deutschland".
Dem verheirateten Vater von drei Söhnen, der als Mediengestalter bei einer Freiburger Druckerei arbeitet, ist der Rummel um seine Person nicht so recht geheuer. Er sieht sein Engagement eher als Teamarbeit, bei der die gemeinsame Sache im Vordergrund steht. "Irgendwann einmal wird es keinen Verein mehr dafür brauchen, dann ist die Integration eine Selbstverständlichkeit", hofft er. Am Sonntag bei der Hauptversammlung setzt er auf die nächste Generation. Er selbst will dann nicht mehr in der ersten Reihe stehen, aber dennoch weiter mithelfen, wenn sein Rat gefragt ist.
Auch so bleiben Tahir Shabani, der 1998 über Papenburg nach Emmendingen kam und nun fast die Hälfte seiner Lebenszeit in Deutschland verbracht hat, genügend ehrenamtliche Steckenpferde. Seit sechs Jahren ist er im Elternbeirat des Goethe-Gymnasiums aktiv, er engagiert sich bei den Bildungslotsen im Flüchtlingszentrum und bei der Hausaufgabenbetreuung der Fritz-Boehle-Grundschule. "Es macht einfach Spaß, anderen etwas zurückzugeben", sagt er.
„Die Sterne Kosovas“ heißt ein Verein von Kosovaren, der innerhalb von vier Jahren Beachtliches auf die Beine stellte.
Flaggenparade mit Botschafter:Herr Xhakaliu zu Gast in Emmendingen Ulrich Speth
Der 17. Februar ist für Kosovaren ein wichtiger Gedenktag. In diesem Jahr jährte sich zum fünften Mal jenes Datum, an dem ihre Heimat ein selbständiger Staat wurde. Zwar hatte das Kosovo schon seit 1999 unter UN-Verwaltung gestanden. Formal hatte es bis zum 17. Februar 2008 aber noch zu Serbien gehört. Seitdem leuchten die "Sterne Kosovas" auch in Emmendingen. So jedenfalls heißt ein Verein, den sieben Kosovaren in einem Wohnzimmer in der 26000-Seelen-Gemeinde nördlich von Freiburg 2008 gegründet hatten. Sie hatten sich anstecken lassen von der Euphorie und dem neuen Selbstbewusstsein, das die Staatsgründung ausgelöst hatte. Ihren Verein benannten sie nach der neuen kosovarischen Flagge: Die "Sterne Kosovas" sind ein Bekenntnis zur multiethnischen Zusammensetzung des neuen Landes. Ein deutliches Signal in dieser Richtung wollte auch die Exilgemeinde der Kosovaren in Deutschland aussenden.
Besonderen Glanz strahlten die Emmendinger "Sterne Kosovas" am zweiten Dezember 2012 aus. Es war ein Sonntagmorgen: Nicht nur Herr Xhakaliu, Botschafter der Republik Kosova in Deutschland, ergriff vor den 150 Gästen das Wort in einer Emmendinger Seniorenwohnanlage der Caritas. Es sprachen auch ein Bundestagsabgeordneter, der stellvertretende Botschafter Albaniens in Frankreich, ein Europaabgeordneter, der Landrat und der Oberbürgermeister. Das kosovarische Fernsehen filmte, wie sich die Gäste ins Goldene Buch der Stadt eintrugen. Der große Bahnhof für so viel Prominenz im kleinen Emmendingen verdankt sich einer weiteren Staatsgründung: Just hundert Jahre zuvor wurde Albanien unabhängig vom osmanischen Reich und gründete sich als eigener Staat: ein Grund zum Feiern für die albanisch sprachigen Gemeinschaften rund um den Globus. In Deutschland lebt die weltweit größte von ihnen. Zu mehr als 90 Prozent stammen ihre Mitglieder aus dem Kosovo. Sie kamen als Arbeitsmigranten über den deutsch-jugoslawischen Anwerbevertrag von 1968 oder als Flüchtlinge seit den 1990-er Jahren. Dass so viele Amt- und Würdenträger zum Feiern ausgerechnet nach Emmendingen gekommen waren, kann als der verdiente Lohn für den beeindruckenden und erfolgreichen Weg einer Migrantenselbstorganisation gewertet werden - auch wenn dort nicht alles Gold ist, was glänzt. Aber innerhalb von vier Jahren hat der Verein regelmäßige Angebote für Frauen und Kinder, muttersprachlichen Unterricht in der Region sowie Tanz- und Theaterprojekte für Jugendliche initiiert und sich in entscheidender Weise als örtlicher Ansprechpartner für Kommune, Politik, Polizei und als Projektpartner für Wohlfahrtsverbände und Vereine etabliert, gepaart mit einer sehr aktiven Öffentlichkeitsarbeit, sowohl in den deutschen als auch albanisch sprachigen Medien.
Grenzen überwinden, Albanien bekannt machen. Bei der Ausstellung und dem Fest ging es auch um gelungene Integration.
Beim Festakt in der Boehle-Halle standen albanische Tänze und Sprache im Mittelpunkt. Viele kosovoalbanischen Familien waren zu der Veranstaltung gekommen. Foto: Liliane Herzberg
EMMENDINGEN (lhe) Mit dem Gedicht "Die Balkanmauer" von Dan Gashi wurde die Ausstellung "100 Jahre unabhängiges Albanien" am Sonntag im Café Plausch eröffnet. Darin geht es um unüberwindbare Grenzen, verlorene Familien und die Unbekanntheit Albaniens.
"Bei den meisten Albanern, die ich kenne und auch bei mir selbst ist die Integration gelungen. Unsere Kinder wachsen zweisprachig auf, sie haben deutsche Freunde, gehen in den Fußballverein, sind hier zu Hause. Und trotzdem wahren wir die albanische Tradition – es geht beides", sagt Bekim Sermaxhaj, einer der Besucher. Für ihn, ebenso wie für die anderen Besucher, Musiker, Künstler und Politiker, ist das Fest ein Weg, um Albanien zu einer größeren Bekanntheit zu verhelfen: "Ich bin nicht freiwillig nach Deutschland gekommen, viele Menschen wurden aus Albanien vertrieben – dazu gehöre ich auch. Aber nun lebe ich hier und möchte ausdrücken, wer ich bin und was ich denke," sagt der Künstler Dan Gashi.
Das ist auch der Sinn des Festes in der Fritz-Boehle-Halle, das im Anschluss an die Ausstellungseröffnung gefeiert wird: In der landeseigenen Sprache wird die die Veranstaltung moderiert und mit vielen Tänzen gezeigt, wie Tradition in Albanien aussieht.
Die Halle ist gefüllt mit kosovo-albanischen Familien: Kinder turnen herum, es wird gegessen, gelacht und geredet. Auch die wenigen anwesenden Deutschen sind herzlich willkommen; für sie ist zwar die Sprache der Veranstaltung nicht verständlich, aber das hindert keinen daran, sich unter die Menschen zu mischen und freundliche Gespräche zu führen. Und so wurde es ein gelungenes Fest.
Im Kosovo wächst Vertrauen in die Polizei Zwei Beamte auf Erfahrungaustausch bei Emmendinger Kollegen.
EMMENDINGEN. Langsam gewinnt die Polizei im Kosovo das Vertrauen der Bevölkerung, war von zwei Polizeibeamten zu erfahren, die das Emmendinger Polizeirevier zu einem Erfahrungsaustausch besuchten. Tahir Shabani, Vorsitzender des "Vereins die Sterne Kosovas" übernahm die Rolle des Dolmetschers.
Sind angetan von der Ausrüstung des Polizeifahrzeugs: Baki Zebica, Stellvertretender Revierleiter Karl-Heinz Scherer, Sadri Shabani und Vorsitzender der Sterne Kosovas Tahir Shabani. Foto: Dieter Erggelet
"Bis zum Ende des Bürgerkriegs 1999 setzten sich die Ordnungskräfte überwiegend aus serbischen Landsleuten zusammen – das war keine gute Basis": Dies berichteten die beiden Polizeibeamten Baki Zebica und Sadri Shabani aus Merdare, einer Stadt im Grenzgebiet zwischen Serbien und dem Kosovo .
Geknüpft wurde diese Verbindung zum hiesigen Revier vor einigen Jahren während der Planungen eines internationalen Polizeifußballturniers in Emmendingen. Karl-Heinz Scherer, stellvertretender Revierleiter, pflegt seit langem zum Verein "Die Sterne Kosovas" ausgezeichnete Verbindungen. Er stellte seinen Kollegen aus dem Kosovo die Organisation der Polizeiarbeit im Kreisgebiet vor. Deutlich wurde, dass die Unterschiede bei der Organisation und technischer Ausstattung der Polizeidienststellen so groß nicht mehr sind. Dank internationaler Hilfe stehen den Ordnungskräften moderne Kommunikationsmittel und Fahrzeuge aus fernöstlicher Produktion zur Verfügung.
Die Polizei im Kosovo muss sich vor allem mit Eigentumsdelikten befassen. Ein Grund könnte die sehr hohe Arbeitslosigkeit sein. Auch erhält die Polizei im Kosovo kaum Anzeigen von kleineren Vergehen wie Beleidigungen oder Lärmbelästigungen. Deutlich wurde, dass es für die häufig traumatisierten Menschen im Kosovo noch viel Geduld bedarf, um ein normales Verhältnis zu den Ordnungskräften aufzubauen, die inzwischen ausschließlich aus Kosovaren bestehen.
"Enter":Integration dauert ein Leben lang Ein Beitrag über einen Besuch von Tahir Shabani im Goethe-Gymnasium.
Dorothee Linz
EMMENDINGEN. "Enter" ist eine Rubrik in der Badischen Zeitung, in der junge Menschen über Themen schreiben, die sie bewegen, die Zeitung sozusagen "entern" können. Dieser Beitrag zum Thema Integration stammt von der Gymnasiastin Dorothee Linz.
Der Anfang war sehr schwer für Tahir Shabani. Der Immigrant war in der Klasse 9b des Goethe-Gymnasium Emmendingen zu Besuch und beantwortete alle Fragen über seine Immigration, außerdem berichtete er über seine gemeinnützige Organisation, den eingetragenen Verein "Die Sterne Kosovas".
Seine Familie, so erzählte er, könne er nur selten besuchen und das mache ihn sehr traurig. Der aus dem ehemaligen Jugoslawien stammende Immigrant Tahir Shabani hat vor etwa 15 Jahren sein Zuhause und damit auch seine Familie verlassen. Doch nun hilft er anderen Immigranten, die sich heute in einer ähnlichen Situation befinden, mit der Organisation "Die Sterne Kosovas".
Unter anderem erzählte er der Klasse 9b von dem Grund seiner Auswanderung. In Jugoslawien herrschte Krieg und die Lebenssituation dort sei sehr gefährlich gewesen. Deshalb sei es für ihn und seine Frau notwendig gewesen, in ein anderes Land zu fliehen, ansonsten hätte es für die beiden höchstwahrscheinlich im Tod geendet. Ihr eigentlicher Plan war es, nur für ein paar Jahre zu bleiben und dann wieder zurück nach Jugoslawien zu gehen. Doch es sollte alles anders kommen: Als der Krieg vorbei war hatten sie bereits drei Kinder und ein soziales Umfeld um sich aufgebaut. Und da ihre Kinder in Deutschland geboren wurden, und auch schon etwas Deutsch sprachen, haben sie sich dazu entschlossen, hier zu bleiben.
Auf die Frage, ob ihm seine Integration Probleme bereitet habe und ob eine Integration jemals aufhöre, antwortete Shabani, dass es eine Frage der Einstellung und der Offenheit gegenüber dem Land sei. Bei ihm war es jahrelang unklar, ob er jemals wieder nach Jugoslawien zurückkehren würde. Deshalb waren seine ersten Jahre in Deutschland schwer. Doch nach dem Entschluss des Bleibens war für ihn vieles einfacher und er konnte sich dem Land ohne Probleme öffnen.
Seiner Meinung nach kann man nicht sagen, dass eine Integration zu einem bestimmten Zeitpunkt beendet ist. Sie dauert ein ganzes Leben lang. Auch er kann heute, nach 15 Jahren in Deutschland noch nicht perfekt Deutsch, aber daraus macht er sich nichts. Er nimmt auch das Thema "Ausländerdiskriminierung" in seinem Fall nicht so ernst, erzählte er.. Reden ist für ihn das beste Mittel gegen so etwas. Und wenn derjenige nicht darauf hören will, nimmt er das, was jener sagt, einfach nicht persönlich, erklärt er. Heute führt Tahir Shabani ein glückliches Leben und geht mit Freude in seinen ehrenamtlichen "Beruf" auf: Es macht ihm großen Spaß, anderen Immigranten bei der Integration zu helfen.
Die Autorin Dorothee Linz ist 15 Jahre alt. Sie besucht die 9. Klasse des Goethe-Gymnasiums in Emmendingen.
22 Kubikmeter Müll aus der Stadt /Stadtputz Emmendingen
Rekordbeteiligung, Rekordergebnis: Die Stadtputzete brachte mehr als 100 Wodkaflaschen und sogar Flachbildschirme ans Licht.
Foto: Birgitta Weiher Stadt Emmendingen Mitglieder der Sterne Kosovas und zahlreiche italienische Bürger, die Stadtrat Oscar Guidone zusammengetrommelt hatte. Tierschützerinnen, Gartenfreunde, Angelsportler und Sportschützen rückten dem Müll zu Leibe.
Deutschland als gemeinsame Heimat Die Sterne Kosovas tragen viel zur Integration der Kosovaren bei / Lob für Tahir Shabani.
Lockerten die Feier auf: Die Kinder der Tanz- und Folkloregruppe der Sterne Kosovas. Foto: DAgmar Barber
.EMMENDINGEN (dba). Die Kosovaren sind die Bevölkerungsgruppe, die sich hier mit am besten integriert hat. Das habe Vorbildcharakter und liege sicher daran, dass sie offen und aufgeschlossen für Neues sind, sagte Oberbürgermeister Stefan Schlatterer bei der Feier zum vierten Jahrestag der Unabhängigkeit der Republik Kosovo; dazu hatte der Verein Die Sterne Kosovas in die Räume der Metzger-Gutjahr-Stiftung eingeladen. Schlatterer betonte, dass von den 164 Kosovaren, die in Emmendingen leben, nahezu alle Arbeit haben. Die meisten dieser drittgrößten Bevölkerungsgruppe (nach den Italienern und Türken) übrigens im Gerüstbau. Beachtlich, so Schlatterer, denn Menschen mit ausländischem Pass haben ja eher Nachteile bei der Arbeitssuche.
Landrat Hanno Hurth lobte die "Sterne Kosovas" als Brückenbauer für die erfolgreiche Integration von Kosovaren. Etwa 700 Kosovaren lebten im Landkreis. Nach Auskunft des Ausländeramtes wird diese Zahl steigen, da viele noch einen serbischen Pass haben. Hurths besonderer Dank galt dem rührigen Vorsitzenden Tahir Shabani: "Sie sind wirklich eine Lokomotive und gehen auf die verschiedenen gesellschaftlichen Initiativen zu, mit dem Ziel, möglichst alle Zuwanderer, auch die, die noch nicht ganz so gut integriert sind, mitzunehmen." Das wirke sich aus. Diese Volksgruppe lebe einerseits ihre Traditionen, sei aber auch bereit, sich zu Deutschland zu bekennen.
"Die Jahre 1998 bis 1999 waren geprägt von Massenvertreibung der kosovarisch-albanischen Bevölkerung. In diesen für uns so schweren Zeiten fanden wir Obdach bei Freunden," so charakterisierte Shabani das Verhältnis zu Deutschland. Die deutsche Unterstützung in Kriegszeiten währe auch in den Zeiten des Friedens fort. Dies alles gebe noch mehr Anlass, Deutschland, dieses Land, "in dem wir nunmehr seit vielen Jahren leben, als unsere gemeinsame Heimat betrachten zu dürfen."
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß nannte als Vorsitzender der deutsch-südosteuropäischen Parlamentariergruppe des deutschen Bundestags den Aufbau des Kosovo als eines der größten Projekte, das die Deutschen in Europa stemmten. Wirtschaftlich könnte dieser Staat wohl kaum existieren, wenn es nicht die vielfältige Unterstützung aus der kosovarischen Diaspora gebe. Deshalb, so Weiß, gelte jenen, die hier in Deutschland leben und ihre Wurzeln im Kosovo haben, ein großer Dank, dass sie den jungen Staat mit unterstützten; sie feierten zu Recht diesen Unabhängigkeitstag. Weiss berichtete, dass nicht alle EU-Länder die Unabhängigkeit Kosovos anerkannt hätten. Das bedeute, dass derzeit noch keine Verträge zwischen der EU und Kosovo gestaltet werden könnten.
EMMENDINGEN (BZ). Bei der Hauptversammlung des Vereins Die Sterne Kosovas wurde der Vorstand erweitert, um die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Vorsitzender bleibt aber Tahir Shabani. Seine Stellvertreterin ist Dashmire Hasani, weitere Mitglieder sind Clemens Hauser, Tasin Osmani und Samire Shabani. Da die Rechnungsprüfung durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer für den Verein zu teuer ist, wurde beschlossen, die Kasse künftig von Vereinsmitgliedern prüfen zu lassen. Der Verein Die Sterne Kosovas wurde vom Botschafter der Kosovo, Vilson Mirdita (Berlin) für seine gute integrative Arbeit gelobt, geht aus der Pressemitteilung des Vereins hervor.
Tahir Shabani vom kosovarischen Kulturverein “Sterne Kosovars” bedankte sich mit einer Urkunde und einer CD bei Stadtrat Alfred Haas und OB Schlatterer.
Nife Shala und Tahir Shabani stellen ihr Projekt vor. Foto: Sylvia-Karina Jahn
EMMENDINGEN. Die Freiwilligenzentrale Tandem wird zum Monatsende eingestellt. Diese Nachricht überraschte am Donnerstag die Teilnehmer der Tagung "Da will ich hin" der Freiwilligendienste aller Generationen in der Sparkasse. Landrat Hanno Hurth wehrte sich nämlich gegen den Vorwurf, Kreisverwaltung oder Kreistag trügen an diesem Prozess Mitschuld. "Es ist schon erstaunlich, dass manches, wenn man es anders anpackt, bestens funktioniert", merkte auch Oberbürgermeister Stefan Schlatterer an. Neue Wege seien nötig – zum Beispiel für die Feuerwehr: Ihre Angehörige riskierten Leib und Leben und könnten die Kosten für ihr Engagement nicht einmal von der Steuer absetzen. Altersübergreifendes Engagement und neue Formen, die auch Jugendlichen entgegen kommen, sind für ihn die Zukunft. Wie das praktisch funktioniert, verdeutlichten insbesondere Tahir Shabani, Vorsitzender der "Sterne Kosovas", und Nife Shala; die 16-Jährige ist eine der Tanzlehrerinnen, die ein Projekt mit albanischen und deutschen Kindern leiten. Über Kinder an die Eltern kommen, ist eine bewährte Methode, Kulturen zusammenzubringen. Meinrad Schamotzki, Kreisgeschäftsführer des diakonischen Werkes, stellte dessen Projekte "Markt 15" und "Mensch Paulus" vor; beides Begegnungsstätten, die Sozialberatung, Gruppenarbeit und Kurse anbieten und auch Ehrenamtliche einsetzen.
Tanzen zur Integration: 17 Schüler des kosovarisch-deutschen Tanzprojektes zeigen das gemeinsam Einstudierte. Foto: Christian Ringwald
EMMENDINGEN. Bürgerschaftliches Engagement und aktive Integrationsarbeit, dafür steht der Verein "Die Sterne Kosovas" mit seinem rührigen Vorsitzenden Tahir Shabani. Am Samstag hatte der Verein mit der Freiwilligenzentrale Tandem zum interkulturellen Frühstück in die Steinhalle eingeladen.
Vor dem Frühstück ging ein kulturelles Programm über die Bühne: Tanz, Rockmusik, Gesang und Zauberei. Zwischendurch noch eine Handvoll Grußworte. Oberbürgermeister Stefan Schlatterer sagte, die "Sterne Kosovas" machten sich um die Integration ihrer Mitglieder und Mitbürger verdient und öffneten viele Türen in der Stadt, bei Verwaltungen und Behörden.
Wolfgang Schneider von der Kriminalpolizei Emmendingen war 2009 für ein Jahr als Ermittler im Kosovo. Dort habe er viel Gastfreundschaft erfahren dürfen und so sei er nun aus Dankbarkeit den "Sternen Kosovos" freundschaftlich verbunden. Den Integrationsprojekten des Vereins wünschte Schneider viel Erfolg.
Almire Brahimi führte durch das Programm. Ein "kosovarisch-deutschen Tanzprojektes" im Bundesprogramm "Freiwilligendienste aller Generationen" stand im Mittelpunkt. Gefördert wird es vom Landesministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren. Unter der Leitung von Nife Shala treffen sich seit einigen Monaten 17 Schülerinnen und Schüler kosovarischer und deutscher Herkunft zum gemeinsamen Tanz.
Janine Bliestle vom Gemeindenetzwerk BE & Mobiles Kompetenzteam erklärte, dass sich für mindestens sechs Monate verpflichten müsse, wer mitmachen wolle. Ziel sei, die Zusammenarbeit zwischen den Kulturen zu stärken. Das Tanzprojekt sei ein Gewinn für das bürgerschaftliche Engagement im ganzen Landkreis, so Janine Bliestle. Zwischen den Beteiligten und ihren Familien sei in kurzer Zeit eine Freundschaft entstanden.
"Rocking Marquis", die Schülerband der fünften Klasse der Markgrafen-Realschule, musizierte unter Leitung von Thorsten Rath; zwei Mitglieder gehören auch den Sternen Kosovas an. Nach dem "Entenmann" Michael Bach sowie Musik und Zauberei von "Ratzfatz" zeigte auch das Frühstück die Vielfalt der Kulturen.